„Beutelschneiderei gehört abgeschafft!“ – TAI

„Beutelschneiderei gehört abgeschafft!“In Hinblick auf die kommende Legislaturperiode haben die Prodinger-Spezialisten ein Ideenpapier erarbeitet, das mehrere Steuerreformvorschläge konkretisiert

Unter dem plakativen Titel „Die Beutelschneiderei gehört abgeschafft“ werden zahlreiche Bereiche aufs Korn genommen, wie z.B. das Grundübel der „kalten Progression“, die auch bei der letzten Steuerreform nicht abgeschafft wurde (ÖVP-Chef Sebastian Kurz verspricht dies zu ändern). Dazu Thomas Reisenzahn, Geschäftsführer der Prodinger Tourismusberatung: „Die letzte Tarifreform war für die Mitarbeiterlöhne positiv, aber neue Belastungen naschen schon wieder an den Bruttolöhnen kräftig mit, weshalb die Beschäftigten real abermals nicht mehr verdienen.“Ein weiteres Thema betrifft die – trotz positiver Nächtigungsentwicklung – Stagnation der Betriebsergebnisse in der Hotellerie. Die Erhöhung der Umsatzsteuer auf Logis hat ebenso dazu beigetragen, wie der extreme Anstieg der Personal- und Wareneinsatzkosten (seit 2010 um 21 Prozent).

Die Summe der zu bezahlenden Umsatzsteuer hat sich in den letzten vier Jahren um fast 60 Prozent erhöht, Stefan Rohrmoser, Geschäftsführer der Prodinger Steuerberatung: „All dies hat zur Folge, dass Aufwendungen in die Infrastruktur als Basis für brauchbare betriebswirtschaftliche Ergebnisse immer öfter nicht mehr leistbar sind. In Ländern, in denen die Umsatzsteuer gesenkt wurde, wächst hingegen die Kraft zur Innenfinanzierung. Diese Mitbewerber stehen stabiler da als heimische Betriebe.“

Ein dritter Punkt beschäftigt sich mit der Betriebsübergabe. Bis 2020 stehen rund 800 Hotels in Österreich vor einer derartigen Hürde. Bei vier von fünf davon geht es um Übergaben innerhalb der eigenen Familien. Substanzsteuern, wie Erbschaft- und Schenkungssteuer, wie sie in einigen Parteiprogrammen gefordert werden, gefährden diese. Reisenzahn: „Die meisten Betriebe arbeiten am Rande der Rentabilität und haben, insbesondere bei Übergaben, keine Kapazitäten mehr für politisch motivierte Steuerexperimente.“

Der Link zum Positionspapier: bit.ly/2wxAREn

 

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